Bevor ich loslege: Ich freue mich sehr, dass du hier bist, um meine Kolumne zu lesen. Es wird chaotisch, lustig, aber hauptsächlich 100 Prozent echt. Ich werde von vielen Anekdoten und Erfahrungen aus dem Boxen berichten, aber dir auch spannende Insights in meinen alltäglichen Wahnsinn geben. Und jetzt heißt es: Ring frei!
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Am 26. April 2025 wird es endlich so weit sein: Gemeinsam mit meinen Eltern veranstalte ich die erste „Fight Night“ in meiner Heimatstadt. Ein Event, das nicht einfach aus dem Nichts entstanden ist, sondern ein Herzenswunsch, der bereits während meiner aktiven Kickbox-Karriere entstand. Damals hatten wir oft darüber nachgedacht, ein eigenes Turnier auf die Beine zu stellen. Doch die richtige Gelegenheit kam nie, da der Aufwand für eine solche Veranstaltung einfach zu groß war und sich oft nicht in meinen vollen Zeitplan integrieren ließ. Man plant so eine Show nicht innerhalb weniger Monate, sondern es braucht mindestens ein halbes Jahr, um die richtigen Partner zu finden und alles perfekt vorzubereiten: von der Wahl der Location über Catering und Sicherheit bis hin zum Brandschutz.
Wenn nicht jetzt, dann nie!
Dann, im vergangenen Oktober, kam es zu meiner Handverletzung, die mich zwang, im Training eine Pause einzulegen. Und genau in dieser Ruhephase entstand die Idee, meine WBF-Titelverteidigung direkt hier in Meckenheim auszutragen. Diese Idee wurde nicht nur von uns als Familie getragen, sondern auch von meiner Heimatstadt, mit der ich bei einem Eintrag ins Goldene Buch in einen Dialog trat. Man merkte, wie viel es der Stadt bedeuten würde, solch ein Event direkt vor Ort zu erleben.
„Wenn nicht jetzt, dann nie!“, dachten wir uns und setzten alles in Bewegung. Bereits eine Woche nach den ersten Gesprächen hatten wir die perfekte Location besichtigt: eine moderne Halle, die erst 2017 erbaut wurde. Als Kickboxer habe ich genug Zeit in alten Turnhallen verbracht – man kann sagen, ich habe ein echtes „Turnhallen-Trauma“. Umso mehr freut es mich, dass ich nun in einer modernen Event-Halle mit hoch entwickelter Technik kämpfen darf. Auch mein Vater, der sich um die gesamte Veranstaltungstechnik kümmert, ist froh, keine alten, fehleranfälligen Anlagen mehr nutzen zu müssen.
Zwischen Freude und Nervosität
Für die erste Fight Night haben wir rund 350 Tickets zum Verkauf angeboten – und es sieht vielversprechend aus, dass alle Karten verkauft werden. Die Fight Card wird abwechslungsreich sein und lokale Kämpfer aus verschiedenen Disziplinen präsentieren: Neben drei Kickboxkämpfen, einem K1-Match sowie einigen Galakämpfen werden die Profiboxkämpfe im Mittelpunkt stehen – natürlich mit meiner WBF-Titelverteidigung als krönendem Abschluss.
Auch wenn ich schon oft in Köln und Umgebung gekämpft habe, fühlt sich dieses Event besonders an. Die Halle ist nur fünf Minuten von meinem Elternhaus entfernt und ich werde von vielen bekannten Gesichtern umgeben sein: Familie, Freunde, Kollegen aus der Psychiatrie, meinem Arzt und viele mehr. Einerseits ist es überwältigend, so viele Menschen aus meinem persönlichen Umfeld an diesem besonderen Abend zu sehen. Andererseits macht es mich auch nervös, dass so viele bekannte Augen auf mich gerichtet sein werden.
Damit ich mich voll und ganz auf den sportlichen Part konzentrieren kann, werde ich mich beim organisatorischen Teil der Veranstaltung weitgehend zurückhalten. Diesen lasse ich meine Eltern übernehmen, die bereits unglaublich viel auf die Beine gestellt haben. Es wird ein einzigartiges Event – und ich freue mich schon riesig darauf.