Dreifacher Weltmeister beendet seine Karriere mit einem Sieg in Russland

Der dreifache Halbschwergewichts-Weltmeister Sergey „Krusher“ Kovalev hat in seiner Heimatstadt Tscheljabinsk ein letztes Mal die Fäuste fliegen lassen – und das mit einem eindrucksvollen Knockout in Runde 7 gegen den deutschen Cruisergewichtler Artur Mann. Vor heimischem Publikum setzte der 40-jährige Russe ein Ausrufezeichen hinter seine beeindruckende Karriere.
Kovalev (36-5-1, 30 K.o.) feierte vor genau zwölf Jahren seinen internationalen Durchbruch, als er den WBO-Champion Nathan Cleverly in Cardiff durch technischen K.o. besiegte und sich erstmals Weltmeister nennen durfte. Nur ein Jahr später vereinte der gefürchtete Puncher mit einem dominanten Punktsieg gegen IBF-Champion Bernard Hopkins die Titel im Halbschwergewicht. Zwei kontroverse Niederlagen gegen Andre Ward – insbesondere die erste war umstritten – brachten ihn zwar zwischenzeitlich ins Wanken, doch Kovalev schlug zurück: Mit Siegen gegen Vyacheslav Shabranskyy und in einem Rückkampf gegen Eleider Alvarez wurde er erneut Weltmeister – insgesamt dreimal.
Nach dem Knockout gegen Saul „Canelo“ Alvarez im Jahr 2019 wechselte Kovalev ins Cruisergewicht. Dort feierte er ein Comeback mit einem klaren Sieg gegen Tervel Pulev. Doch eine lange Pause und eine Punktniederlage gegen Robin Sirwan Safar auf der Undercard von Fury vs. Usyk I in Riad ließen Zweifel aufkommen, ob „The Krusher“ noch einmal zurückkommen würde.
In Tscheljabinsk wollte Kovalev endgültig Schluss machen – aber nicht ohne ein letztes Statement. Sein Gegner Artur Mann (22-5, 13 K.o.), ein erfahrener deutscher Boxer und einstiger WM-Herausforderer, sollte diesem Abschied die Spannung verleihen. Doch bereits in Runde zwei musste Mann nach einer präzisen Rechts-Links-Kombination zu Boden. Zwar rettete er sich auf wackeligen Beinen in die Pause, doch Kovalev erhöhte den Druck zunehmend.
In Runde sechs fand Kovalev zu seiner alten Form zurück, kontrollierte das Geschehen aus der Ringmitte und diktierte das Tempo. Dann die Entscheidung in Runde sieben: Ein sauberer linker Haken streckte Mann nieder. Der Deutsche kam noch auf die Beine, doch der Ringrichter hatte genug gesehen und brach das Gefecht bei 2:11 Minuten ab.
Mit diesem klaren Sieg verabschiedet sich Sergey Kovalev würdevoll aus dem Profiboxsport – als dreifacher Weltmeister, als Knockout-Künstler, und als einer der prägenden Kämpfer seiner Ära. Der Krusher geht – aber sein Vermächtnis bleibt.