Mit Granit Shala und Daniel Dietz treffen am 14. Dezember zwei spannende deutsche Schwergewichtler aufeinander. BOXSPORT beleuchtet die „Story“ hinter diesem Fight und sagt, was für die beiden Rivalen auf dem Spiel steht.
Zehn Tage vor Heiligabend hat das deutsche Schwergewichtsboxen ein echtes Highlight zu bieten: Im „Karlsruher Weihnachtscircus“ treffen am 14. Dezember Granit Shala (16-1, 6 K.o.) und Daniel „Triple-D“ Dietz (13-0, 12 K.o.) aufeinander. Shala wird von AGON Sports promotet, Dietz boxt unter den Fittichen von Rainer Gottwald.
Shala vs. Dietz ein „Must-do“
Shala vs. Dietz, da war doch was? Bereits im April 2024 sollte es zum innerdeutschen Duell kommen. „Dietz gegen Shala – im April 2024 in Deutschland ist für uns ein Must-do“, erklärte AGON-Boss Ingo Volckmann damals. Finanziell wurden sich die beiden Promoter allerdings nicht einig, und dann bekam Shala auch noch die unerwartete Chance auf einen Europameisterschaftskampf. Der Fight gegen den ungeschlagenen Ukrainer Oleksandr Zakhozhyi kam aber zu früh für den gebürtigen Münchner.
Shala war chancenlos und wurde bereits in der zweiten Runde ausgeknockt. Es war ein Rückschlag für den 28-Jährigen, der seit dem Zakhozhyi-Fight nur noch ein Mal im Ring stand und den argentinischen Journeyman Emilio Ezequiel Zarate durch Technischen Knockout in der dritten Runde bezwang. Auffällig war, dass Shala mit über 125 Kilogramm ins Seilgeviert stieg. Damit war er satte elf Kilo schwerer als bei seinem EM-Duell. Es wird spannend, in welcher körperlichen Verfassung sich der einst erfolgreiche Amateur und mehrfache Deutsche Meister gegen Dietz präsentieren wird.
Spätzünder „Triple-D“
Im Gegensatz zu Shala ist Daniel Dietz noch ungeschlagen. Seine Bilanz: 13 Kämpfe, 13 Siege, zwölf durch Knockout. Das einzige Mal, als „Triple-D“ über die Distanz gehen musste, war im Dezember 2023 im Duell mit Schwergewichts-Rivale Felix Langberg. Dabei stellte der 2,04-Meter-Riese aus Neuwied, der schon als Fury-Double mit Oleksandr Usyk sparrte, seine Qualitäten unter Beweis. Dietz boxte Langberg in zehn Runden klar aus und setzte damit zugleich ein Statement in der deutschen Schwergewichts-Szene. „Bei diesem Kampf ging es auch darum, wer der beste deutsche Schwergewichtsboxer hinter Agit Kabayel ist“, schwärmte Promoter Rainer Gottwald. „Wenn man Daniel die Zeit gibt, kann er es ganz nach oben schaffen.“
Dabei hat Dietz eine eher unkonventionelle Karriere hingelegt. Der 29-Jährige fing erst spät mit dem Kampfsport an. An seinem 16. Geburtstag betrat er erstmals die Kampfsportakademie von Konstantin Schulz in Halsenbach. Zunächst startete der K.o.-Spezialist mit dem Kickboxen und wurde sogar Weltmeister im K1. Weil er in dieser Sportart aber wenig Perspektive sah, wechselte der „Dampfhammer“ 2021 zum Boxen. „Aus seiner Zeit beim Kickboxen kann Daniel viel einstecken, das ist ein Vorteil“, betont Gottwald.
Shala vs. Dietz live auf DAZN
Nun boxt Dietz also am 14. Dezember um den IBO-Intercontinental- sowie den IBF-International-Titel gegen Granit Shala. Der Kampf wird sogar live auf DAZN übertragen und soll die Frage beantworten, wer weiter von großen Fights träumen darf. Dem Sieger winkt ein Aufstieg in der Rangliste, der Verlierer muss sich erst mal hinten anstellen. Es steht also viel auf dem Spiel für Granit Shala und Daniel Dietz.
TEXT: Fabrice Nühlen