Erst Traum, dann Albtraum: Stefanie von Berge hatte dem Ziel Olympia alles untergeordnet. Doch zur entscheidenden Qualifikation durfte die Weltergewichtlerin vom SC Colonia 06 nicht antreten. In BOXSPORT spricht von Berge über das bittere Aus und erklärt, wie es für sie weitergeht.

Stefanie, du hattest im Vorfeld von Olympia ein neues Koffer-Set von einem Sponsor erhalten – doch dann bist du nicht nach Paris gefahren. Wie sehr hat es dich enttäuscht, nicht an den Spielen teilnehmen zu können?
Die Olympischen Spiele waren das, worauf ich die letzten vier Jahre vollständig hingearbeitet habe, dieses Ziel hat meine Lebensplanung schon seit Kindheitstagen bestimmt. Nach meinem Abitur hatte ich ein Medizinstudium begonnen und zwei Semester absolviert, dann aber für den Boxsport eine Pause eingelegt. Weil ich überzeugt war: Ich stehe in einer guten Position und Olympia ist eine einmalige Chance im Leben eines Sportlers. Diesen Traum wollte ich mir erfüllen. Doch nun ist für mich praktisch eine Welt zusammengebrochen, ich muss mein Leben neu sortieren und planen.
Warum genau hattest du dich dazu entschieden, dein Studium zu unterbrechen?
Wir waren während des Olympia-Zyklus viel unterwegs mit den Kader-Athleten des Deutschen Boxsport-Verbandes, haben zahlreiche Block-Trainings gemacht, sehr viele Trainingseinheiten absolviert, dazu die ganzen Wettkämpfe in verschiedenen Ländern – ich war mehr unterwegs als zu Hause. Und so blieb keine Zeit für das Studium.
Als es um die letzte Chance ging, sich für die Spiele zu qualifizieren, setzte der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) bei der Weltqualifikation in Bangkok an deiner Stelle im Weltergewicht Leonie Müller ein. Wie hast du diese Nachricht im Trainingslager in Thailand aufgenommen?
Drei Tage vor Turnierbeginn in Bangkok wurde mir mitgeteilt, dass man sich für eine andere Sportlerin entschieden hat. Warum, weiß ich bis heute leider nicht….
Interview: Frank Schwantes
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