Gerade einmal 77 Sekunden benötigte Tim Tsyu, WBO-Interims-Champion im Super-Welter, für seine Titelverteidigung gegen Carlos Ocampo.
Wer diesen Kampf im Fernsehen verfolgen wollte, durfte nicht zu spät einschalten. Am Sonntag hat der ungeschlagene WBO-Interims-Champion im Super-Welter Tim Tszyu (23-0, 17 K.o.) im Gold Coast Convention and Exhibition Centre in Broadbeach, Queensland, Australien, den an Nummer 11 der IBF-Rangliste geführten Carlos „Chema“ Ocampo (34-3, 22 K.o.) in weniger als einer halben Runde vernichtet.
Dabei hatte der 28-Jährige die Titelverteidigung beinahe verschieben müssen. Schließlich musste er sich nur wenige Wochen vor dem Kampf einer Notoperation unterziehen, nachdem er bei einem Grillfest von einem Hund angegriffen wurde. Doch statt einer Absage, folgte diese machtvolle Ansage im Ring und danach.
Tim Tszyu fordert Jermell Charlo heraus
Lediglich 77 Sekunden dauerte der Kampf. Der Champion aus Australien beeindruckte seinen Gegner gleich zu Beginn mit einer schweren Rechten, und schickte ihn anschließend mit einem massiven linken Haken in den Ringstaub. Von diesem überfallartigen Beginn erholte sich der Mexikaner nicht mehr.
Unmittelbar nach dem Kampf erklärte Tim Tszyu: „Ich habe eine Frage an alle hier. Wie ist mein verdammter Name?“ Er fügte hinzu: „Ich habe diesen Interimsgürtel, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden. Ich will alle vier – und es geht nicht nur um die Gürtel – ich will nur den Namen ‚Charlo‘ in meinem Lebenslauf.“ Superchamp Jermell Charlo wird die Kampfansage aus „Down under“ vernommen haben.
Text: Andreas Ohlberger