Tyron Zeuge musste sich am Wochenende Zach Parker in Birmingham geschlagen geben, obwohl er den Briten zu Beginn am Rande einer Niederlage hatte.
Eine verpasste Chance. So lässt sich Tyron Zeuges (27-2-1, 15 K.o.) Auftritt in Birmingham wohl am besten zusammenfassen. Der Berliner Supermittelgewichtler hat aus seinen Gelegenheiten, von denen es einige gab, einfach zu wenig gemacht und so am Ende nach einer uninspirierten Leistung verdient nach Punkten gegen Zach Parker (24-1, 17 K.o.) aus England verloren. Parker zeigte sich von Beginn an beweglich, während Zeuge aus der Ringmitte boxte. Der 31-jährige Deutsche hatte durchgehend Probleme, mit der Workrate seines britischen Kontrahenten mitzuhalten.
Zeuge wartete auf seine Momente, probierte es dann mit überfallartigen Angriffen – und das stellenweise durchaus mit Erfolg. Beweis dafür war Runde zwei, wo Zeuge nach einem Angriff Parkers zur Gegenattacke ansetzte und den 29-jährigen Briten mit einer kurzen Rechten am Kopf traf, als dieser bereits nicht mehr damit rechnete. Parker wackelte und musste nach weiteren Schlägen sogar auf die Bretter. Zeuges Nachsetzen blieb aber ohne Erfolg und Parker erholte sich schnell nach dem kurzen Schock.
Der Engländer blieb bei seinem Gameplan, boxte diszipliniert aus der Distanz hinter seinem Jab und konnte oftmals mit der schnelleren Beinarbeit den Angriffsversuchen Zeuges ausweichen. Schon in den mittleren Runden schien der Berliner, der nicht topfit wirkte, konditionelle Probleme zu bekommen. So wanderte Runde um Runde bei den Punktrichtern zu Parker, der einfach mehr machte. In der zehnten und letzten Runde gab es noch mal ein Aufbäumen von Zeuge, aber er konnte nichts wirklich Substanzielles landen. Am Ende gewann Parker verdient mit 98:91, 97:92 und 96:94.
Text von Benjamin Stroka