Usyk vs. Dubois: Nächster Undisputed-Showdown?

Der Schwergewichts-Kracher zwischen Oleksandr Usyk vs. Daniel Dubois könnte jetzt doch Realität werden – laut WBO liegt ein Antrag zur Vereinigung aller Titel auf dem Tisch.

Im Jahr 2023 lieferten sich Oleksandr Usyk (r.) und Daniel Dubois (l.) bereits einen spektakulären Fight mit dem besseren Ausgang für den Boxer aus der Ukraine. (Foto: imago-images / NurPhoto)

Ein Schwergewichts-Superfight bahnt sich an: Oleksandr Usyk (WBA-Super, WBC und WBO) und Daniel Dubois (IBF) könnten schon bald um alle vier anerkannten WM-Titel im Schwergewicht boxen. Wie die WBO bestätigte, liegt dem Weltverband ein Antrag auf Genehmigung des Unification-Fights vor. „Gegenwärtig liegt dem Weltmeisterschafts-Komitee ein Antrag vor, einen Vereinigungskampf zwischen Usyk und Dubois zu erwägen, um das Schwergewicht zu konsolidieren“, erklärte WBO-Präsident Gustavo Olivieri gegenüber The Ring. „Es wird argumentiert, dass dies Vorrang vor der Pflichtverteidigung gegen Joseph Parker habe.“

Pflichtverteidigung auf Eis?

Eigentlich hatte die WBO im März angeordnet, dass Oleksandr Usyk seinen Titel gegen den „Interims“-Champion Joseph Parker verteidigen muss. Den Parteien wurde eine 30-tägige Verhandlungsfrist eingeräumt – doch die neue Entwicklung könnte alles auf den Kopf stellen.

Usyk hatte bereits im Februar seinen Wunsch geäußert, sich mit Dubois zu messen, um wieder alle Titel zu vereinen. Die Schwergewichtskrone hatte er sich erstmals im Mai 2024 durch einen Punktsieg gegen Tyson Fury gesichert, musste jedoch den IBF-Titel niederlegen, um einem Fury-Rematch nachzukommen. Dubois rückte daraufhin durch seinen Sieg gegen Filip Hrgovic zum IBF-Weltmeister auf.

Dubois will Revanche – und Gerechtigkeit

Auch für Daniel Dubois ist der Vereinigungskampf eine Herzensangelegenheit. Der Brite verlor im Sommer 2023 in Breslau durch K.o. gegen Usyk, sah sich aber nach einem umstrittenen Tiefschlag in Runde fünf um den Sieg betrogen. „Ich will Gerechtigkeit. Das war kein Tiefschlag – ich will die Revanche“, sagte Dubois jüngst gegenüber The Ring. Der Kampf sorgte lange für hitzige Diskussionen, insbesondere in Großbritannien, wo viele Fans die Entscheidung des Ringrichters infrage stellten.

In Boxkreisen wird erwartet, dass die WBO dem Antrag zustimmt – zu groß ist das wirtschaftliche Potenzial eines Undisputed-Fights. Noch offen ist allerdings, ob auch IBF und WBA ihre Zustimmung geben. Laut Berichten plant die IBF, Dubois am 22. April zur Titelverteidigung gegen Derek Chisora aufzufordern.

Sollte der Usyk-Dubois-Fight zustande kommen, blieben mehrere Top-Boxer vorerst außen vor – darunter auch der Deutsche Agit Kabayel, der sich im Februar mit einem K.o.-Sieg über Zhang Zhilei den WBC-Interimstitel gesichert hatte. „Ich glaube nicht, dass ich als Nächstes gegen Usyk kämpfe“, sagte Kabayel gegenüber sport.de. „Aber wir müssen bereit sein – es kann schnell gehen.“

Text von Robin Josten

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