World Boxing erhält olympische Anerkennung

Das IOC erkennt World Boxing als vorläufigen Weltverband an. Damit steigt die Chance, dass der Verband dauerhaft Teil der Olympischen Bewegung bleibt.

Die vorläufige Anerkennung von World Boxing durch das Internationale Olympische Komitee macht Hoffnung auf einen Fortbestand des Boxsports als olympische Disziplin. (Foto: imago-images/Agencia-MexSport)
Die vorläufige Anerkennung von World Boxing durch das Internationale Olympische Komitee macht Hoffnung auf einen Fortbestand des Boxsports als olympische Disziplin. (Foto: imago-images/Agencia-MexSport)

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkennt World Boxing als vorläufigen Weltverband für den Boxsport an. Diese Entscheidung fällte der Exekutivrat des IOC heute in einer virtuellen Sitzung. Mit dieser Anerkennung rückt die vollständige Integration von World Boxing in die Olympische Bewegung wieder ein Stück näher.

Warum World Boxing die Anerkennung erhält

Die Entscheidung basiert auf mehreren Kriterien. So vereint der im November 2023 in Frankfurt am Main gegründete Weltverband 78 nationale Verbände auf fünf Kontinenten. Zudem sind bereits vier kontinentale Konföderationen gegründet. Ein wichtiges Argument: 62 Prozent der Boxer und 58 Prozent der Boxmedaillengewinner der Olympischen Spiele 2024 in Paris gehören diesen Konföderationen und deren Verbänden an.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Integrität der Wettkämpfe. Der übernimmt das Paris-2024-Regelwerk, das für faire Kämpfe sorgen soll. Eine unabhängige Kontrolle stellt sicher, dass Wettbewerbe sauber bleiben. Auch die Mitgliedschaft im internationalen Sportdachverband AIMS spricht für den neuen Verband.

World Boxing erfüllt Governance-Standards

Nicht nur sportlich, auch strukturell überzeugt der Boxing. Der Verband führt Ethikrichtlinien, Transparenzregeln und Antikorruptionsmaßnahmen ein. Zudem sichern langfristige Partnerverträge die Finanzen. Ein weiteres Signal der Seriosität: Der neue Weltverband erkennt den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) an und folgt den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

Privileg und Verantwortung

„Die heutige Entscheidung des IOC ist ein wichtiger Meilenstein“, sagte der Präsident von World Boxing, Boris van der Vorst, „doch jeder, der mit World Boxing zu tun hat, versteht, dass die Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung ein Privileg und eine Verantwortung ist und kein Recht. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und alle sind nach wie vor entschlossen, weiter zusammenzuarbeiten und alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um unserem Sport eine bessere Zukunft zu bieten und sicherzustellen, dass Boxen weiterhin das Herzstück der olympischen Bewegung bleibt.“

„Unser Sport ist auf dem richtigen Weg“

Die Entscheidung des IOC begrüßt auch der ehemalige zweifache vereinte Weltmeister im Mittelgewicht, Gennadiy Golovkin. Golovkin ist Vorsitzender der Olympischen Kommission von World Boxing und Präsident des Nationalen Olympischen Komitees der Republik Kasachstan. Der Silbermedaillengewinner von Athen 2004 erklärte: „Die vorläufige olympische Anerkennung durch das IOC ist ein wichtiger Erfolg und zeigt, dass unser Sport auf dem richtigen Weg ist. Diese Entscheidung bringt uns unserem Hauptziel einen Schritt näher – dem Erhalt des Boxsports bei den Olympischen Spielen.“

Der nächste Schritt für World Boxing

Die vorläufige Anerkennung ist ein wichtiger Schritt. World Boxing muss nun weiter zeigen, dass es den internationalen Standards gerecht wird. Wenn der Verband seine Entwicklung fortsetzt, könnte er bald vollständig in die Olympische Bewegung aufgenommen werden. Damit wäre der Weg für eine langfristige Zukunft des olympischen Boxsports geebnet.

Text: Andreas Ohlberger

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