„5 gegen 5“: Oscar De La Hoya fordert Eddie Hearn heraus

Wie aus einer Social Media Provokation ein hochkarätiges „5 gegen 5“-Turnier in Riad/Saudi-Arabien entsteht.

Matchroom-Boss Eddie Hearn (M.) wurde von Oscar De La Hoya (2. v.l .) bei Social Media provoziert. Aus der Kabbelei könnte ein spektakulärer Kampfabend resultieren. (Foto: Getty Images)
Matchroom-Boss Eddie Hearn (M.) wurde von Oscar De La Hoya (2. v.l .) bei Social Media provoziert. Aus der Kabbelei könnte ein spektakulärer Kampfabend resultieren. (Foto: Getty Images)

Oscar De La Hoya und Eddie Hearn liefern sich mal wieder ein Duell bei Social Media. Diesmal bleibt es aber nicht nur bei Worten. Vielmehr könnte beim Online-Geplänkel eine hochkarätige „5 gegen 5“-Kampfnacht entstehen. Doch, der Reihe nach.

De La Hoya schlug die Idee in seinem letzten Video „Clap Back Thursday“ vor. „Wir alle wissen, dass Eddie die schlechteste Bilanz als Promoter hat. Aber ich bin immer bereit, den Fans einen tollen Boxabend zu bieten“, sagte der Golden Boy-Chef betont gönnerhaft. Seine Bedingung: „Die Kämpfe finden in einem kleinen Ring statt. Da kann keiner weglaufen.“

Oscar De La Hoya plant hochklassige Kämpfe

De La Hoya hat klare Vorstellungen für das Turnier. Er schlug folgende Paarungen vor:

  • Vergil Ortiz Jr. gegen Jaron „Boots“ Ennis: Ortiz soll gegen den IBF-Weltmeister antreten. „Ortiz wird ihn auseinander nehmen“, sagte De La Hoya. Ennis müsste für diesen Kampf allerdings ins Junior-Mittelgewicht aufsteigen.
  • Jaime Munguia gegen Diego Pacheco: „Pacheco ist talentiert, aber Munguia hat mehr Erfahrung“, erklärte der Golden Boy-Chef. Möglicher Haken: Munguia steht nicht mehr bei Golden Boy unter Vertrag.
  • William Zepeda gegen Shakur Stevenson: „Zepeda wird Shakur stoppen, wenn er Farmer schlägt“, so De La Hoya. Der Kampf ist bereits für Anfang 2024 geplant.
  • Oscar Duarte gegen Devin Haney: „Duarte wird bereit sein, nachdem er Akhmedov besiegt hat“, so De La Hoya. Haney hat derzeit keinen festen Promoter.
  • Sieger Ramirez vs. Barboza gegen Jack Catterall: „Unsere Jungs werden Catterall das Fürchten lehren“, so De La Hoya.

Eddie Hearn: „Alle Kämpfe sind möglich“.

Hearn zeigte sich offen für die Vorschläge De La Hoyas: „Boots gegen Ortiz? Abgemacht. Munguia gegen Pacheco? Auch machbar.“ Bei jeder Paarung zeigte er sich verhandlungsbereit. „Clean sweep“, scherzte der Matchroom-Chef selbstbewusst. Ob seine Kämpfer wirklich alle Siege einfahren, bleibt abzuwarten.

Ein „6 gegen 6“ mit De La Hoya vs Hearn?

De La Hoya fügte humorvoll hinzu, dass er selbst in den Ring steigen werde. „Lass uns die Fans richtig unterhalten – ich gegen dich, Eddie! Lass mich dir in der Hauptattraktion den Hintern versohlen.“ Hearn entgegnete: „Ich bin bereit, Oscar, aber unterschätze meine Fähigkeiten nicht“.

Saudi-Arabien als Austragungsort im Gespräch

Die Idee gewinnt durch gemeinsame Geschäftsbeziehungen mit Saudi-Arabien an Boden. Beide Promoter arbeiten mit dem Matchmaker der Saudis, Turki Alalshikh, zusammen, der bereits große Boxnächte veranstaltet hat. Als Streaming-Partner wäre DAZN mit an Bord. „Mit Turki können wir das möglich machen“, schrieb Hearn in seinem Kommentar.

Mögliches Datum – eine Provokation

Bei X.com schlägt De La Hoya den 5. Mai als Termin für das Turnier vor. Eine klare Provokation: Ist jener „Cinco de Mayo“ doch ein mexikanischer Feiertag, an dem Canelo Alvarez bevorzugt in den Ring steigt. Die Beziehung von Canelo und dem Golden Boy ist, vorsichtig formuliert, „angespannt“. Beide arbeiteten früher zusammen und gingen 2020 im Streit auseinander. Käme das „5 gegen 5“-Turnier am 5. Mai zustande, hätte Canelo an diesem Tag nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit der Box-Welt für sich. Darauf dürfte auch De La Hoyas gehässiger Kommentar am Ende seines Videos abzielen.

Text: Andreas Ohlberger


BOXSPORT 11-12/2024
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