Stefanie von Berges Olympia-Traum ist ausgeträumt. Der DBV nominierte sie nicht für das letzte Qualifikationsturnier.
Eigentlich wollte die Kölner Weltergewichtlerin Stefanie von Berge beim letzten Welt-Qualifikationsturnier in Thailands Hauptstadt Bangkok ihre letzte Olympia-Chance nutzen. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris war der große Traum der 23-Jährigen, dem sie alles untergeordnet hat. Doch der Deutsche Boxverband (DBV) hat etwas dagegen.
Stefanie von Berge ordnete dem Olympia-Traum alles unter
Stefanie von Berge, die unter anderem von ihrem Vater Serge von Berge beim SC Colonia 06 und dem Olympiastützpunkt Rheinland trainiert wird, reiste mit dem DBV-Team ins Trainingslager nach Bangkok. Dort erreichte sie heute aber die Hiobsbotschaft: Der DBV meldet sie nicht für das Turnier, gibt stattdessen der Esslingerin Leonie Müller den Vorzug.
Somit bleibt Gewinn der Goldmedaille im Weltergewicht bei der Europameisterschaft 2022 in Budva bis auf Weiteres der größte sportliche Erfolg in der Karriere von Stefanie von Berge. Sie ist bis heute die erste deutsche Box-Europameisterin bei den Erwachsenen. Bei den Europaspielen 2023 in Krakau unterlag sie im Achtelfinale mit 1:4 gegen Aneta Rygielska. Bei der U22-Europameisterschaft in Montenegro gewann sie aber die Silbermedaille im Weltergewicht.
Welche Auswirkungen die Ausbootung für die weitere Karriere der Kölnerin haben wird, ist noch unklar. Zieht sie persönliche Konsequenzen? Hört sie womöglich sogar ganz mit dem Boxen auf? BOXSPORT bleibt, was die Zukunft unserer „Amateur-Boxerin des Jahres 2023″ angeht, weiterhin am Ball.
Text: Andreas Ohlberger