Scull: Kein Rematch gegen Shishkin

Der Sieg von AGON-Boxer William Scull über Vladimir Shishkin im Kampf um den vakanten IBF-Titel im Supermittelgewicht sorgt weiter für Diskussionen. Ein Rematch wird es aber vorerst nicht geben.

William Scull gewann den IBF-WM-Fight im Oktober gegen Shishkin einstimmig (116-112; 116-113; 115-113) nach Punkten. (Foto: imago-images / Torsten Helmke)

Nachdem Scull am 19. Oktober 2024 in Falkensee durch einstimmige Entscheidung der Punktrichter den Titel gewann, legte das Team des unterlegenen Shishkin Einspruch ein. Dieser wurde nun von der IBF zurückgewiesen. Das Team von Shishkin bemängelte vor allem die Leistung der Offiziellen. Es wurde behauptet, die Punktrichter hätten sich parteiisch gezeigt und der deutsche Kampfrichter René Fiebig hätte den Heimvorteil für Scull begünstigt. Zudem seien regelwidrige Aktionen von Scull, wie Schläge nach dem Gong

Das Gremium beobachtete mehrere kleinere Verstöße beider Kämpfer. Das Gremium beobachtete während des Kampfes mehrere Schläge auf den Hinterkopf, wobei Shishkin mehr Schläge auf den Hinterkopf austeilte als Scull. Die meisten dieser Schläge erfolgten während der Clinches. Keiner der beiden Kämpfer verschaffte sich einen Vorteil oder störte den Ablauf des Kampfes. Das Gremium hatte keine Einwände gegen die Entscheidung von Mr. Brien, keinen Punktabzug vorzunehmen.

oder das absichtliche Ausspucken des Mundschutzes, nicht sanktioniert worden.

Es scheint, dass Sculls Rücken Herrn Brien zugewandt war, als sein Mundstück herauskam. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mr. Brien es nicht gesehen hat. Herr Scull zog sich zu den Seilen zurück, was eine „Pause im Kampfgeschehen“ oder den ersten günstigen Moment darstellte, um das Mundstück zu ersetzen, ohne in das unmittelbare Kampfgeschehen einzugreifen. Herr Brien hat sich nicht mit Scull „verschworen“, er hat die Einheitlichen Boxregeln angewandt.

Laut der IBF-Analyse lagen keine groben Fehlentscheidungen vor. Zwar wurde Fiebigs Wertung der zwölften Runde kritisiert, sie änderte jedoch nichts am Gesamtergebnis.

Die Mehrheit des Gremiums war mit Herrn Fiebigs Wertung für die zwölfte Runde nicht einverstanden. Hätte Herr Fiebig die zwölfte Runde für Shishkin gewertet, hätte Scull auf seiner Wertungsliste 115-114 gewonnen.

Ein sofortiges Rematch, wie es von Shishkins Management gefordert wurde, wird vorerst es nicht geben. Stattdessen bleibt Shishkin auf Platz 2 der Rangliste. Scull wird laut AGON-Manager Horst-Peter Strickrodt zunächst eine Titelverteidigung im April 2025 anstreben. Danach könnte Shishkin eine erneute Titelchance erhalten.

Text von Robin Josten