Angelo Peña greift nach der Krone

Der Berner Profiboxer Angelo Peña (29) kämpft am 26. Dezember in der Berner Kursaal Arena gegen den Franzosen Sofiane Takoucht (38) um den IBO Continental Titel im Superfedergewicht.

Vor zwei Jahren wechselte Angelo Peña nach einer erfolgreichen Karriere in der Schweizer Olympiamannschaft ins Profiboxen. Nach seinem Profidebüt am Boxing Day 2021 folgten sechs weitere Kämpfe, einer davon in Deutschland. Alle sieben Profikämpfe gewann Peña, fünf davon vorzeitig. Mit diesen sportlichen Leistungen ebnete er sich den Weg, um am diesjährigen Boxing Day am 26. Dezember in Bern um den kontinentalen Titel im Superfedergewicht der International Boxing Organization (IBO) zu kämpfen. Als Gegner steht dem Berner der zweifache EBU-Europameister und zweifache IBF-International-Champion Sofiane Takoucht aus Frankreich gegenüber. Mit 43 Profikämpfen, davon 37 Siegen, und einer Teilnahme an der IBF Weltmeisterschaft 2019 verfügt Takoucht über deutlich mehr Profierfahrung als Peña.

Parallelen zu Fritz Chervet

Der Berner Fritz Chervet (†) gilt bis heute als erfolgreichster Schweizer Profiboxer aller Zeiten. Am Boxing Day 1973 schrieb Chervet Geschichte, als er den Italiener Fernando Atzori besiegte und den EBU-Europameistertitel gewann. Mit einem Sieg am Boxing Day könnte genau ein halbes Jahrhundert später mit Angelo Peña ein weiterer agiler Berner Schweizer Boxer in die Geschichte eingehen.

Die Bedeutung der IBO-Titelkämpfe

Zu den bekanntesten IBO-Titelträgern gehören Lennox Lewis, Wladimir Klitschko, Floyd Mayweather Jr., Tyson Fury und Anthony Joshua. Der 1988 in Florida (USA) gegründete Boxweltverband gilt als anerkannt und relevant. Nach den vier großen Weltverbänden WBC, WBO, WBA und IBF ist er die Nummer fünf. Mit dem IBO-Titelkampf holt Swiss Pro Boxing einen wichtigen internationalen Sportanlass mit Schweizer Beteiligung nach Bern. „Es ist zwar noch nicht die Champions League, aber es ist, als ob YB im Europa-League-Final steht“, umschreibt Leander Strupler, CEO von Swiss Pro Boxing, die Bedeutung des Titelkampfs.

Angelo Peña trainiert in Las Vegas

Um sich optimal vorzubereiten, trainierte Angelo Peña im November bei der kubanischen Trainerlegende Ismael Salas in Las Vegas. Im Mekka des Boxsports profitierte Peña vom inspirierenden Umfeld, das die Salas Boxing Academy dank zahlreicher Weltklasseathleten bietet. Mit seiner sympathischen Art, seinen mittelamerikanischen Wurzeln und seinem Trainingsfleiß integrierte sich Peña schnell in die Trainingsgruppe.

„Beim ersten Sparring war ich richtig nervös. Plötzlich hörte ich, wie die Weltmeister, die ich aus dem Fernsehen kannte, mich anfeuerten und mir Tipps zuriefen. Das war enorm motivierend“, schwärmt Peña von den intensiven Wochen in Las Vegas. Zurück aus den USA wird Peña die Kampfvorbereitung mit seinen Berner Trainern Alain Chervet und Gabor Veto abschließen. Sie werden ihn auch während des Kampfes betreuen.

Text: PM