Das sagt die Jury zur BOXSPORT-Wahl

Wie bewertet die Jury die Ergebnisse der Wahl „Boxer des Jahres 2023“? Sind ihre Favoriten unter den Siegern? Die Meinung der BOXSPORT-Experten.

Ulli Wegner, Trainer-Legende

(Foto: IMAGO / Torsten Helmke)

Zunächst einmal Glückwunsch an alle Siegerinnen und Sieger, aus meiner Sicht ist das eine gute Wahl! Agit Kabayel hat sich den Titel als „Boxer des Jahres“ verdient. Er ist ebenso wie Nina Meinke ein Hoffnungsträger fürs deutsche Boxen. Für Nina, die ich seit vielen Jahren persönlich kenne und schätze, gilt das genauso – sie hat mich mit ihren souveränen Leistungen im letzten Jahr überzeugt. Unseren Amateuren wünsche ich außerdem viel Glück für die Qualifikationskämpfe zu den Olympischen Spielen.

Andreas von Thien, RTL-Sportchef

(Foto: IMAGO / Horst Galuschka)

Es kann nur eine geben! Nina Meinke ist für mich aktuell die unumstrittene Box-Königin Deutschlands. Ja, die Fußstapfen einer Regina Halmich sind groß. Aber die tapfere Nina überzeugt durch Top-Leistungen und sympathisches Auftreten. Immer wieder positiv überrascht mich Agit Kabayel. Seine K.o.-Siege in Bochum und Riad öffnen ihm jetzt die ganz großen Möglichkeiten. Wie oft haben wir von einem deutschen Weltmeister im Schwergewicht geträumt. Agit hat’s drin – und drauf! Herzlichen Glückwunsch auch an Stefanie von Berge und Nikita Putilov, wobei ich persönlich Nelvie Tiafack vorn hatte. Daumendrücken für alle und den olympischen Traum. Ich würde mich riesig freuen, wenn sie es nach Paris schaffen und vielleicht sogar Edelmetall mit nach Hause bringen. Es wird mal wieder Zeit!

Eik Galley, Sport-Kommentator

(Foto: IMAGO / Ed Gar)

Der Kampfabend in Riad war der weltweit größte des letzten Jahres. Toll, dass Agit Kabayel Teil der Megashow war. Grandios, dass er als Außenseiter auch noch gewonnen hat. Damit verdient er sich den Titel „Boxer des Jahres“. International eben- falls in eine neue Kategorie vorgedrungen: Michael Eifert. Als 1:15-Underdog hat er die Legende Jean Pascal in dessen Wohnzimmer zwölf Runden lang dominiert. Deshalb liegt er für mich auf Platz zwei. Vor Vincenzo Gualtieri. Die IBF-Weltmeisterschaft von Wuppertal war der boxerische Höhepunkt in Deutschland. Daran kann auch der mutige, letztlich erfolglose Auftritt in Texas gegen Zhanibek Alimkhanuly nichts ändern. Simon Zachenhuber setzt seine positive Entwicklung mit vier teils beeindruckenden K.o.-Siegen fort, aber seine Gegner hatten nicht das Niveau der für mich vor ihm Platzierten. In den anderen Kategorien fällt die Wahl zu Recht auf Nina Meinke, Nikita Putilov und Stefanie von Berge.

Betram Job, Box-Experte

(Foto: Privat)

Ich freue mich besonders für Agit Kabayel. Er hat 2023 vor seiner Haustür (in Bochum) ebenso abgeliefert wie dann in Riad, auf überraschend dominante Weise. Traurig, dass die meisten Sportredaktionen, auch im Revier, seinen Aufstieg nahezu komplett verschlafen haben. Das gilt ähnlich für Nina Meinke, die in Berlin einen tapferen Kampf um ein bisschen Beachtung führt, sowie die Boxerinnen und Boxer im Perspektivkader des DBV. Aber das Gegenmittel ist einfach: Erfolge sind Argumente, die den Boxsport (und den BOXSPORT) zurück ins Rampenlicht bringen.

Axel Schulz, Box-Idol

(Foto: IMAGO / Torsten Helmke)

Das Wahlergebnis passt sehr gut, Glückwunsch an alle! Als ehemaliger Schwergewichtler freue ich mich für Agit Kabayel ganz besonders, denn er hat sich die Auszeichnung dank seiner Leistungen absolut verdient. Für seinen anstehenden WM-Eliminator drücke ich ihm fest die Daumen.