Davis vs. Roach: Fehler eingeräumt – Urteil bleibt bestehen

Ein Knockdown, der nicht gewertet wurde: Das umstrittene Urteil „Mehrheits-Unentschieden“ im WM-Fight Gervonta Davis vs. Lamont Roach sorgt für eine Kontroverse, wird nun aber nicht korrigiert.

Gervonta Davis (l.) wird von Ringrichter Steve Willis (r.) zurechtgewiesen, aber nicht bestraft. (Foto: Getty Images)

Die New York State Athletic Commission (NYSAC) hat beschlossen, das Mehrheits-Unentschieden vom 1. März zwischen Gervonta Davis und Lamont Roach nicht zu ändern. Die Kommission teilte den Anwälten von Roach mit, dass ihm im Kampf gegen den WBA-Champ zwar ein Knockdown hätte angerechnet werden müssen und Ringrichter Steve Willis einen Fehler gemacht habe. Doch das Ergebnis werde sich nicht ändern.

Entscheidung nicht ausschlaggebend

Die NYSAC vertritt die Auffassung, dass der Ringrichter bei seiner Entscheidung, Gervonta Davis nicht anzuzählen, einen Fehler begonnen habe. Weil aber nach der Entscheidung von Willis (kein Knockdown) noch drei volle Runden geboxt wurden und die Kämpfer sich zwangsläufig an die Entscheidung des Referees hielten, sei Willis’ Entscheidung nicht ausschlaggebend für das Ergebnis gewesen.

Roach hatte das Duell nach den Wertungen der Punktrichter (113-115, 114-114, 114-114) verloren, im Nachgang aber an die Kommission appelliert, das Ergebnis zu revidieren. Grund für die Beschwerde des Superfedergewichts-Champions: Ringrichter Willis hatte in der neunten Runde des WM-Kampfes im New Yorker Barclays Center (USA) einen Fehler begangen. Roach hatte einige Treffer gelandet, als sich Davis plötzlich vom Kampfgeschehen abwandte und ein Knie nahm. Anschließend ging „Tank“ in seine Ecke, wo Co-Trainer Calvin Ford ihm das Gesicht abwischte.

Lamont Roach (r.) lieferte dem amtierenden Leichtgewichts-Weltmeister der WBA ein enges Gefecht. (Foto: Getty Images)

Statt Davis’ Ringbodenberührung mit dem Knie konsequent als Knockdown zu werten, brach der Ringrichter das Anzählen ab und verwarnte nur. Ein Regelverstoß – wie auch das Hinaufsteigen zum Ring von Davis-Coach Ford, was zu einem Punktabzug oder gar zur Disqualifikation führen kann. Der Weltmeister aus Baltimore erklärte anschließend, dass seine Augen von einer Haarchemikalie brannten, die zwei Tage zuvor aufgetragen worden war.

„Die Chance, es zu korrigieren“

Zwei Punktrichter werteten die umstrittene neunte Runde mit 10:9 für Davis – bei einer regelkonformen Wertung von 10:8 für Roach wäre dies der Sieg für ihn gewesen. „Es ist eine Enttäuschung, aber wir mussten protestieren“, sagte „ProBox TV“-Gründer Garry Jonas, dessen Sender Roach unterstützt. „Sobald wir Lamont wieder in den Ring bekommen, haben wir die Chance, es zu korrigieren.“

Roach selbst hatte gegenüber „BoxingScene“ erklärt, er habe gehofft, dass die Kommission ihm den Sieg zugestehen würde, da die Prüfung der Angelegenheit etliche Zeit gedauert habe. Nun hoffen er und sein Team darauf, dass Gervonta Davis sich erneut zum Kampf stellt, um alle Unklarheiten zu beseitigen.

Text: Frank Schwantes

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert