Itauma & Yamal: Zwei Teenager – zwei Welten, eine Frage

Zwei Jahrhunderttalente – Lamine Yamal begeistert mit dem Ball, Moses Itauma mit Fäusten. Doch wer zu früh fliegt, kann auch hart landen.

Moses Itauma hält seit 2024 den Interconti-Titel der WBO im Schwergewicht. (Foto: imago-images / PA Images)

Während Fußball-Phänomen Lamine Yamal mit nur 17 Jahren über Europas Rasen gleitet und in seiner Reife gestandene Profis alt aussehen lässt, stellt sich im Boxen dieselbe Frage unter ganz anderen Vorzeichen: Wann ist ein Talent reif für die Spitze? Für Moses Itauma lautet die Antwort: Vielleicht früher als gedacht – aber nicht zu früh.

Der 20-jährige Schwergewichtler wird in Großbritannien schon als „der neue Tyson“ gehandelt – mit 11 Siegen (9 K.o.) seit 2023. Doch der Vergleich mit Mike Tyson hinkt – nicht wegen des Talents, sondern wegen der Lektionen, die der Sport selbst lehrt. Denn wo Lamine Yamal im Fußball durch Technik glänzt, entscheidet im Boxen vor allem eins: Reife, Körperlichkeit und Mentalität.

Itauma wird am kommenden Samstag gegen Mike Balogun (21-1, 16 K.o.) in den Ring steigen – ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Weltklasse. Doch Promoter Frank Warren weiß: Matchmaking ist hier kein Spiel, sondern Kunst. Wird Itauma zu früh gegen „echte“ Weltklasse gestellt, droht ein Dubois-Schicksal: viel Hype, wenig Substanz – und im falschen Moment das Aus.

Was Itauma und Yamal verbindet? Sie zwingen ihre Sportarten, neu über Altersgrenzen nachzudenken. Doch während im Fußball Jugend triumphieren darf, wird im Boxen jede überstürzte Entscheidung bestraft – mit Schmerz und Niederlagen.

Text von Robin Josten

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