Weltmeister im Anflug! Nach dem Crawford-Aufstieg soll Abass Baraou zum neuen WBA-Champion ernannt werden.
Abass Baraou (17-1, 9 K.o.) hat mit seinem beeindruckenden Punktsieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Kubaner Yoenis Tellez (10-1, 7 K.o.) ein klares Statement gesetzt. In einer intensiven 12-Runden-Schlacht in Orlando sicherte sich der Oberhausener verdient den WBA-Interimstitel im Halbmittelgewicht. Nun steht er nun vor der größten Auszeichnung seiner Karriere: dem Weltmeistertitel.
Denn wie WBA-Präsident Gilberto Mendoza Jr. bereits ankündigte, soll Baraou schon bald zum regulären Champion ernannt werden. Hintergrund: Der aktuelle Titelträger Terence Crawford (41-0, 31 K.o.) steigt am 13. September zwei Gewichtsklassen auf und stellt sich im Supermittelgewicht Superstar Canelo Alvarez. Mit dem ersten Schlag in diesem Kampf wird Crawford laut WBA-Regularien seinen WM-Titel automatisch verlieren – und Baraou steigt zum vollwertigen Champ auf.
Damit wird Deutschland erstmals seit 1976 wieder einen Weltmeister im Halbmittelgewicht haben. Damals holte Eckhard Dagge als bislang einziger Deutscher einen WM-Titel im Limit. Als erste große Herausforderung auf Weltklasseniveau winkt ein mögliches Duell mit Ex-Undisputed-Champion Jermell Charlo (35-2-1, 19 K.o.). Für Baraou wäre es die Chance, sich endgültig in der internationalen Elite zu etablieren und deutsche Boxgeschichte zu schreiben.
Text von Robin Josten