Der suspendierte Box-Weltverband IBA schloss den Deutschen Boxsport-Verband Ende letzten Jahres aus. Das hat Konsequenzen für den Wettkampfbetrieb des DBV.
Der Deutsche Boxsport-Verband erfuhr im Dezember von seinem Ausschluss als Mitglied der International Boxing Association (IBA). „In der Folge ist auch die Mitgliedschaft in der EUBC (European Boxing Confederation; Anm.d.Red.) beendet“, teilte der DBV auf seiner Homepage mit. „Hierdurch ergibt sich hinsichtlich des internationalen Wettkampfbetriebs eine neue Lage.“
Demnach sei der Wettkampfbetrieb mit anderen olympischen Boxverbänden, die dem neuen Weltverband World Boxing (WB) beigetreten sind, wie gewohnt möglich, heißt es in der Mitteilung. Und verweist darauf, dass „Genehmigungs- und Informationspflichten gegenüber dem Deutschen Boxsport-Verband bei Auslandsstarts wie gewohnt bestehen bleiben“. Zu den 27 Nationen, die ebenfalls WB angehören, zählen unter anderem England, GB Boxing, Schweden, USA, Kanada, Australien, die Mongolei und Nigeria. Was die Teilnahme von DBV-Boxern an Veranstaltungen betreffe, die nicht WB angehören, bedarf es „der vorherigen Genehmigung durch World Boxing (einzuholen über den DBV)“.
Die IBA war vor einigen Monaten wegen seiner zahlreichen Skandale und der Missachtung der Olympischen Charta vom IOC suspendiert worden. Seitdem bemüht sich der neue gegründete Box-Weltverband World Boxing um die offizielle Anerkennung durch das IOC als olympischer Verband.
Auf dem IBA-Kongress im Dezember in Dubai hatten 82 Prozent der stimmberechtigten Nationen für den Ausschluss des DBV votiert. Enttäuscht zeigte sich der deutsche Boxverband von der Maßnahme der IBA. Diese ist „nicht bereit, eine Doppelmitgliedschaft im parallel gegründeten Weltverband ,World Boxing’ zuzulassen“. Der DBV sei gegenüber seinen Athleten verpflichtet, den Erhalt des olympischen Boxens zu sichern und sich hierfür einzusetzen. In der nächsten nehmen die DBV-Boxer an einem internationalen Turnier in Sheffield (England) teil.
Text: Frank Schwantes