Auf der Undercard des Canelo-Scull-Fights trennten Bakole und Ajagba unentschieden, Munguia gewann seinen Rückkampf gegen Surace.

In der prunkvollen Wüstenkulisse von Riad kam es am Wochenende zu einem echten Leckerbissen für Boxfans: Auf der Undercard des mit Spannung erwarteten Supermittelgewicht-Titelkampfes zwischen Saul „Canelo“ Alvarez und William Scull lieferten sich mehrere Top-Boxer teils dramatische Fights. Im Schwergewicht kam es zu einem hochkarätigen Aufeinandertreffen zweier gefährlicher Puncher. Martin Bakole (21-2-1, 16 K.o.) und Efe Ajagba (20-1-1, 14 K.o.) trennten sich nach zehn intensiven Runden mit einem Mehrheits-Urteil unentschieden. Zwei Punktrichter, Pablo Gonzalez und Bob Williams, werteten den Fight ausgeglichen mit 95-95, während Kieran McCann Ajagba knapp vorne sah (96-94). Beide Boxer hatten ihre Momente – Bakole mit seiner Physis, Ajagba mit explosiven Kontern. Doch letztlich konnte keiner die entscheidenden Akzente setzen.
Munguia setzte Zeichen
Ein starkes Statement setzte der mexikanische Supermittelgewichtler Jaime Munguia (45-2, 35 K.o.), der sich im Rückkampf gegen den Franzosen Bruno Surace (26-1-2, 5 K.o.) klar durchsetzte. Mit einem einstimmigen Punktsieg (117-111, 117-111, 116-112) revanchierte sich Munguia eindrucksvoll für die schockierende K.o.-Niederlage im vergangenen Dezember. Surace war als klarer Außenseiter angetreten, konnte jedoch diesmal keine Überraschung liefern.
Für Aufsehen sorgte auch das Profidebüt des mexikanischen Olympiasilbermedaillengewinners Marco Verde (1-0, 1 K.o.). Der 23-jährige Rechtsausleger, der bei den Spielen im Weltergewicht glänzte, beendete seinen ersten Kampf im Profiring spektakulär. Mit einem krachenden K.o. in Runde eins ließ er seinem Landsmann Michel Galvan Polina (4-6-3, 2 K.o.) keine Chance. Verde kämpfte knapp unter der Mittelgewichtsgrenze und deutete großes Potenzial an.
Im Schwergewicht betrat der britische Cruisergewichtler Richard Riakporhe (18-1, 14 K.o.) Neuland. In seinem Debüt bei den „Big Boys“ dominierte der Londoner den argentinischen Journeyman Kevin Nicolas Espindola (9-10, 4 K.o.) und zwang ihn nach vier einseitigen Runden zur Aufgabe. Riakporhe könnte mit dieser Vorstellung ein neuer Player im Schwergewicht werden.